Bei Mädchen gelingt der erzieherische Kraftakt zur Anpassung an die gesellschaftlichen Normen meist etwas besser als bei Knaben. Sie können sich von der weiblichen Natur her problemlos an soziale Umstände anpassen. Seitens der Gesellschaft wird Anpassung von ihnen auch vermehrt verlangt und belohnt. Gut bekommt ihnen diese forcierte soziale Harmonisierung dennoch nicht. Sie werden geradezu gezwungen, gegen ihr Naturell, quasi «contre coeur», vorzugehen. Das Resultat dieser Einschränkung ihres Bewegungsfreiraums für eine gesunde Entfaltung ihres Temperaments ist, dass sie im Erwachsenenleben in eine Depression fallen, sich eine Borderline Persönlichkeitsstörung, Essstörungen und Suchtprobleme zulegen, oder mit einer bipolaren Störung und einer schizophrenen Psychose ganz aus den gesellschaftlichen Normen ausbrechen, sich sogenannte «Narrenfreiheit» verschaffen, in der sie dann weder erziehbar noch erreichbar sind.

ADHS20_Empowerment_03_2021